Das Seetal, geprägt durch die beiden Seen Hallwilersee im Norden und Baldeggersee im Süden, erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen Emmenbrücke und dem aargauischen Lenzburg. Am südlichen Ende des Baldeggersees liegt die Gemeinde Hochdorf als regionales Zentrum des Seetals. Die Gewerbenutzungen in der Verbindungachse Richtung Norden sowie die Brauerei zeigen den bereits frühen Anspruch von Hochdorf als regionales Zentrum. Das Areal B2 befindet sich im Dorfzentrum von Hochdorf, angrenzend an die imposante Pfarrkirche Kirche St. Martin. Die städtebauliche Setzung ermöglicht den räumlichen Bezug zwischen dem Kirchenareal und dem sich gegen Norden ausdehnenden Wohnquartier. Die neue Überbauung bildet zusammen mit den bestehenden Wohnbauten den qualitativen Auftakt der Quartierstrasse Kirchweid. Die volumetrischen Versätze der drei Gebäude orientieren sich in ihrer Körnung und Proportion an den benachbarten Wohnbauten und ermöglichen dadurch eine qualitative ortsbauliche Integration. Drei kompakte Neubauten definieren zusammen mit dem Freiraum einen Ort, welcher sich optimal in das Wohnquartier nahe dem Ortskern einfügt. Die Wohntypologie schafft die Basis für ein vielfältiges Wohnungsangebot für verschiedene Zielgruppen. Mit Ausnahme der Kopfbauten weisen alle Wohnungen einen direkten Sichtbezug zum Baumhain auf und setzen diesen in das Zentrum. Die Küchen, mit direktem Zugang zum Balkon, befinden sich an den Fassaden und bilden die räumliche Erweiterung des Wohn- und Essraumes. Diese Disposition führt zu einem deutlich grösseren Sichtbezug in Richtung Osten und Westen. Der bestehende Baumhain bildet das atmosphärische und räumliche Zentrum der Freiräume und wird als Element wesentlich ausgedehnt. Das entscheidende Merkmal der äusseren Erscheinung bildet die elegante Formensprache der Bauten, die vertikale Gliederung und die filigrane Tektonik der eingesetzten Materialien und Oberflächen. Ein Kalksandsteinmauerwerk und naturfarbene Betonelemente bilden die mineralischen Grundmaterialien der Aussenhülle. Ein Schlämmputz aus Zement und Kalkhydrat verleiht dem Mauerwerk seine eigene und unverwechselbare Optik. Fensterbrüstungen und ein Dachrand aus grünem Blech, gelbliche, textile Storen und die in Rot gehaltenen Metallelemente der Fenster, Geländer und Türen ergänzen die Grundmaterialien Stein und Beton und verleihen den Bauten einen zeitlosen Charme, der sich gut in die gebaute und natürliche Umgebung zu integrieren vermag und dessen zurückhaltende Farbigkeit sich im Baumhain widerspiegelt.
Bauart: Neubauten, Arealentwicklung
Nutzung: Wohnen, Miete, Eigentum
Standort: Kirchweid, 6280 Hochdorf
Studienauftrag: 2024
Bauherrschaft: CASA VENTURA AG, Hochdorf
Landschaftsarchitektur: atelier tp Landschaftsarchitekten, Wetzikon
Bilder: Nightnurse Images AG, Zürich