Libellenstrasse Luzern

Die Wohnbaugenossenschaft Luzern ist eine dem gemeinnützigen Wohnbau verpflichtete liberale Baugenossenschaft. Die bauliche Entwicklung der Wohnüberbauung Libellenstrasse erfolgte in drei Phasen von 1929 bis 1966 und umfasst aktuell 238 Wohnungen. Architekt Arnold Berger entwarf die gesamte Anlage und legte einen einheitlichen Bautypus fest, der bis heute das Quartier prägt. Im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz wird der Genossenschaftskolonie Gopplismoos mit dem Erhaltungsziel A besondere räumliche Qualität attestiert, also die Intensität des Raumzusammenhangs und der Wert des Ortsteiles gewürdigt. Das Projekt baut auf dem Genius Loci auf und interpretiert, beziehungsweise entwickelt den Bautypus des Doppelmehrfamilienhauses neu. Die längsrechteckige Bauten bilden massvolle, den topografischen Gegebenheiten folgende Zeilen, welche das Quartier angemessen verdichten. Versetzt zueinander angeordnet profitieren die Gebäude von den spezifischen Lagequalitäten des Ortes und bilden ein durchdachtes Ganzes. Neben ortsbaulichen Argumenten sind für diesen Ansatz auf programmspezifische Anforderungen wie der Wohnungsmix und baurechtliche Aspekte massgebend. Mit einer humanen architektonischen Grundhaltung wird innerhalb einer verlässlichen Struktur qualitativer Lebensraum geschaffen. Der Ansatz einer pragmatischen, auf das Wesen der Nutzung zurückführenden Bauweise wird auch im Ausdruck der Siedlung verfolgt. Massive Wohnhäuser von hoher baulicher Qualität werden in den Bestand eingefügt und mit wenigen, präzise eingesetzten architektonischen Mitteln gestaltet. Eine zurückhaltende Vielfalt innerhalb der zeilenspezifischen Individualität wird mit einer kennzeichnenden Differenzierung der Balkone, Terrassen, Wintergärten und Blumenfenster angestrebt.

Bauart: Neubau
Nutzung: Wohnen, 240 Einheiten
Standort: Libellenstrasse 10-28 und 25-39, 6004 Luzern
Studienauftrag: 2015
Bauherrschaft: Wohnbaugenossenschaft Luzern
Landschaftsarchitekt: freiraumarchitektur gmbh, Luzern