Zu den wichtigsten, in ihrer Grösse und Intaktheit einzigartigen Teilen der Stadt Luzern des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts gehören das Bahnhof-und das Hirschmattquartier. Direkt am Geleisebogen gelegen, befindet sich das Areal des ehemaligen Galvanikbetriebs Blaser an der Neustadtstrasse 24. Der Geist des Ortes ist vielschichtig und wird geprägt durch die Nähe zur Bahnlinie, die ehemalige industrielle Nutzung, die Art und Weise der Neubauten im Süden und die Bauten aus den 60’er Jahren im Südwesten. Die Setzung des neuen Gebäudes wird primär durch die verschiedenen Baubegrenzungslinien bestimmt. Mit einzelnen, spezifischen Grundformanpassungen versucht sich der projektierte Baukörper aus den Fesseln der baurechtlichen Vorgaben zu lösen. Ein eigenständiges, kraftvolles Bauvolumen wird entwickelt. Das sechsgeschossige Appartementhaus verfügt über ein Attikageschoss, ein Sockelgeschoss und partiell über ein Untergeschoss. Zwei Erschliessungskerne bedienen die gesamthaft 43 Wohnungen. Das Herzstück des zentralen Appartementhauses ist die gemeinsame Eingangshalle. Dieser grosszügige Ort mit räumlichen und gemeinschaftlichen Qualitäten empfängt die Bewohner und Besucher an einer Schnittstelle des Quartiers, verbindet die zwei Treppenhäuser und den Veloraum miteinander und fördert die Nachbarschaft. Die wesentlichen Merkmale der äusseren Erscheinung bilden die autarke Formensprache, die klare Struktur und die Wertigkeit der eingesetzten Materialien, Oberflächen und Farben. Das Bild der gebauten Umgebung wird geprägt von pragmatischen, einfach strukturierten Lochfassaden. Dieser übergeordneten Erscheinung und der inneren Struktur entsprechend ist auch der Neubau gestaltet. Die Fassade trägt die Idee des städtischen Appartementhauses hinaus ins Quartier und erinnert an das industrielle Erbe des Ortes .