Im Süden Luzerns wächst ein neuer gemeindeübergreifender Lebensraum heran. Eingebettet zwischen Pilatus, Sonnenberg und Vierwaldstättersee bietet Luzern Süd hohe Lebensqualität und ein vielfältiges Angebot. Zwischen Kriens, Horw und Luzern entstehen sechs urbane Gebiete. Eines dieser Gebiete ist das Schweighofareal. Die drei Baufelder der Stiftung St. Anna liegen im Zentrum der Anlage und reagieren mit einem allseitig offenen Charakter auf die spezifische Lage innerhalb der Siedlung. Die versetze, richtungslose Anordnung lässt die einzelnen Bauten von allseitig qualitativen Räumen profitieren und offene Ecken fördern die Quertransparenz innerhalb der Siedlung. Die strukturelle Vierteilung der Grundrissflächen erfolgt mit dem zentralen Treppenhaus, jeweils einem, beziehungsweise zwei Zimmern an den Fassaden und den dazwischenliegenden Nebenräumen. Die so gewonnenen vier Hauptwohnräume sind jeweils an den Gebäudeecken disponiert. Den Räumen vorgelagert bildet die signifikante Verandenschicht das Herzstück der Wohnungen. Jedes Zimmer verfügt über einen Zugang zum vorgelagerten Aussensitzplatz womit die Vielfalt der internen Wegführung erheblich gesteigert wird. Mit der umlaufenden Terrassenschicht wird neben einem hervorragenden Schutz der Fassade auch ein Filter geschaffen, der die Nähe der Bauten legitimiert und der Privatheit und Autonomie der Einheiten dient. Die Bauten der St. Anna Stiftung treten als massgeschneiderte Holzbauten in Erscheinung. Die der übergeordneten Idee des hohen Wohnwertes verpflichteten Veranden sind den Volumen vorgesetzt und verkleiden diese mit horizontalen Balkonstirnen und filigranen Stützen. Von den Veranden zurückversetzt bilden stehende Fassadenteile aus Holz und hochgestellten Türen und Fenster eine zurückhaltende, funktionale Gebäudehülle.
Bauart: Neubau
Nutzung: Wohnen, 65 Einheiten
Standort: Schweighofweg 4 und 2, Schweighofplatz 7, 6010 Kriens
Studienauftrag: 2017, 1. Rang
Bauzeit: 2019 bis 2021
Bauherrschaft: St. Anna Stiftung, Luzern
Holzbauingenieur: Pirmin Jung AG, Rain
Kunst und Bau: Lea Achermann und René Odermatt
Bilder: Roger Frei, Zürich