Der Siedlungsraum von Meggen breitet sich fast über den ganzen seeseitigen Seitenhang des Hügelzuges aus, der von Südwesten nach Nordosten verlaufend die Gemeinde durchzieht. Am dichtesten überbaut ist der westliche Teil ober- und unterhalb der Durchgangsstrasse, wo sich auch das heutige Dorfzentrum befindet. Das zu beplanende Gebiet liegt westlich von diesem fast ausschliesslich von neueren Bauten geprägte Ortskern und erstreckt sich von den Schulanlagen Hofmatt im Osten bis zur vor dem Alterszentrum „Sunneziel“ in Richtung Luzern. Geprägt wird das Areal hauptsächlich von der Hauptverkehrsachse Luzernerstrasse im Norden und den Sportanlagen im Süden. Die insgesamt vier Bauvolumen gliedern sich mit vier bis fünf Geschossen und mittleren Gebäudelängen angemessen in den bestehenden Kontext ein. Die einzelnen Häuser nehmen individuellen Bezug auf die nahe Umgebung und reagieren hinsichtlich Volumetrie, Nutzung und Ausdruck auf die jeweiligen Eigenheiten der Grundstücke. Die versetzte Anordnung der Gebäude parallel zur Luzernerstrasse fasst einerseits den Strassenraum, und sie erlaubt andererseits durch die Aufweitungen grosszügige, ortstypische Vorgärten und baumbestandene Freiflächen. Der zentrale, grosszügige Platz bildet den wichtigsten öffentlichen Ort der neuen Siedlung: Angebunden an die Bushaltestelle, an die bestehenden Fusswegverbindungen vom Sportweg in Richtung Balm, Stampfibach und See bildet er einen Ort der Begegnung. Läden und die Buvette sind folglich am Platz angeordnet. Ein Netz von schmalen Fusswegen verwebt das Siedlungsgefüge. Mit ausgeprägter visueller Leichtigkeit fügen sich die vier Langhäuser in die bestehende Situation ein und reagieren direkt und selbstbewusst die Massstäblichkeit der Umgebung. Bestimmt und schnörkellos transformiert der Entwurf den heutigen Ort hin zu seiner neuen Bedeutung als erweiterter Dorfkern. Die äussere Erscheinung der Bauten wird von der übergeordneten Idee einer klar gerichteten Siedlung bestimmt. Die Gebäudestrukturen der einzelnen Häuser zeichnen sich mit konstruktiven und tektonische Elementen an den Fassaden ab und schaffen so eine spezifische Oberflächenverwandschaft. Der Rhythmus der Fassaden bildet einen ausdruckstarken, aber ruhigen Rahmen. Innerhalb dieser Gemeinsamkeiten vermögen die Häuser ihre Eigenarten auszudrücken und sich als interessante, zeitgemässe Bauten zu entfalten.
Bauart: Neubau, Dorfkernentwicklung
Nutzung: Wohnen, 90 Einheiten, Gewerbe
Standort: Luzernerstrasse, 6045 Meggen
Projektwettbewerb: 2020
Bauherrschaft: Gemeinde Meggen
Raumentwicklung: Zeitraum Planungen AG, Luzern
Landschaftsarchitektur: atelier tp, Rapperswil
Energie: Brücker + Ernst GmbH, Luzern
Lärmschutz: MEP Akustik & Bauphysik AG, Luzern
Verkehrsplanung: B+S AG, Bern